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Muskuläre Verspannungen


Etwa 60 bis 80% der 30- bis 60-jährigen leiden unter Rückenschmerzen.  Um zu verstehen wie Rückenschmerzen durch Muskuläre Verspannungen entstehen, werfen wir zuerst einen Blick auf die Schaltzentrale Nervensystem.

Das Gehirn und das Rückenmark bilden das zentrale Nervensystem.

Ein Schnittbild des Rückenmarks zeigt eine etwa fingerdicke rundliche Scheibe. Die äußere Hülle bildet eine weiße Substanz. Darin eingebettet  eine graue Substanz, die wie ein Schmetterling geformt ist. Die unteren Flügel auch Hinterhorn genannt sind die Drähte zum Gehirn, die oberen Flügel auch Vorderhorn genannt sind mit den hier liegenden Motoneuronen die Impulsgeber der Muskulatur.

Wie ein sich schließender Kreislauf sind so Gehirn und Muskulatur mit einander verbunden. Über aufsteigenden Bahnen gelangen  Signale vom Muskel über die Schaltstelle Hinterhorn ins Gehirn. Das Gehirn verarbeitet die Reize und reagiert über absteigende Bahnen bis zu dem Rückenmarksegment von dem der Reiz ausgelöst wurde. Die Schaltstelle Vorderhorn leitet nun über die Motoneurone die Signale an den Muskel weiter und löst eine Kontraktion der Muskulatur aus. Um zu verstehen wie es zu einer sehr schmerzhaften muskulären Verspannung kommt, ist es wichtig den Aufbau und die Funktion der Muskulatur zu kennen.

Der Muskel besteht aus dicht angeordneten Kollagenfasern die so genannten Fibrillen. 

Mehrere dieser Muskelfasern zusammengefasst bilden ein Muskelfaserbündel, das von einem Mantel umgeben ist. 

Vereinigen sich wiederum mehrer dieser Muskelfaserbündel, entsteht ein Muskel.

Zieht man eine  Myofibrille aus einem "Muskelfaserbündel" des Muskels heraus, so kann man eine farbliche Struktur entdecken. Diese farbigen "Stücke" wechseln sich auf der gesamten Länge ab und werden Sarkomere genannt. 

Jedes Sarkomer setzt sich aus Myofilamenten zusammen. Dem Aktin und dem Myosin-Filament. Beide Filamente sind in ihrer Struktur sehr ähnlich, doch im Gegensatz zum Aktin-Filament ist das Ende des Myosin-Filament ähnlich gebaut wie ein Bündel Minigolfschläger. Die "Schlägerköpfe" können kippen und gleiten an den Aktinfilamenten vorbei und verkürzen so den Muskel. 

Erhält das Gehirn über die aufsteigenden Bahnen ständig die Informationen z.B., Fehlhaltung, Stress, Schleudertrauma oder Bandscheibenvorfall und somit das Signal Schmerz, will das Gehirn den Muskel schützen. Es schickt über absteigen Bahnen den Befehl Muskel zieh dich zusammen.

Somit steht die Muskulatur unter Dauerbeschuss. Da die Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen aber nur in Entspannungsphasen erfolgt, hungert der Muskel regelrecht aus. Darüber hinaus werden durch die verringerte Durchblutung Abbauprodukte des Stoffwechsels nicht abtransportiert. Diese häufen sich im Muskelgewebe an und verursachen zusätzlich starke Schmerzen.

 

 

 

1 Knochenschwund     2 körpereigene Substanz

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